Luke Grimes - Luke Grimes (2024)

Der eine hat's, der andere nicht. Luke Grimes, das steht fest, hat es - das gewisse Etwas. Es scheint: Ganz egal was der 1984 in Dayton, Ohio, geborene Künstler auch anfasst, es wird gut, es wird ein Erfolg. Das gilt für seine Schauspielerei, bei der er zuletzt als Kayce Dutton in der TV-Serie "Yellowstone" vollauf überzeugte. Und das gilt auch für seinen Ausritt ins Musikfach. Nach der im letzten Jahr veröffentlichten Debüt-EP legt der singende Schauspieler Luke Grimes sein selbstbetiteltes Debüt-Album vor. Ein überzeugendes Werk mit einem starken Interpreten - und mit Dave Cobb in der Studio-Regie.

Der singende Schauspieler Luke Grimes legt sein selbstbetiteltes Debüt-Album vor

Nach der hochgelobten, im Herbst 2023 erschienenen EP "Pain Pills or Pews" legt das smarte Multitalent jetzt sein erstes Full-Length-Album vor. "Luke Grimes" zeigt den Künstler als charismatischen Sänger, geschmackvollen Musiker und talentierten Songschreiber. Den Rest besorgt Dave Cobb als Produzent.

Luke Grimes: bescheidenes Multitalent

Ein paar Jahre lang hat Luke Grimes an dem Album gearbeitet. Er habe, sagt er über sein Erstlingswerk, "sein Bestes gegeben." Jetzt hofft er darauf, dass sich "ein paar Leute finden, die sich damit identifizieren können." All jenen, so hofft er, möchte er mit seinen Songs das Gefühl vermitteln, dass sie nicht alleine sind. "Genau das hat meine Lieblingsmusik immer für mich getan." Ein interessanter, ein schöner Ansatz. Ein bescheidener dazu. "Ein paar Leute" will er mit seinen 13 Songs erreichen? Man muss kein Prophet sein, um vorherzusagen, dass es nicht nur ein paar, sondern vermutlich eine ganze Menge sein werden, die Gefallen an seiner Musik finden.

Die ersten Tests fielen schließlich höchst erfolgreich aus. So konnte sein bereits 2022 veröffentlichter Track "No Horse to Ride" gleich mal Platz sieben der Country-Song-Verkaufscharts erobern. Noch beeindruckender dürften aber die über 43 Millionen On-Demand-Streams sein, die der Song einfuhr. Schon mit diesem Track (auch auf dem Album) wurde deutlich, dass Luke Grimes der künstlerische Spagat - vom Schauspieler zum Sänger - perfekt gelang.

Mit Musik, die eigentlich gar nicht hip ist. Wundersamerweise, denn mit seinen gerade mal 40 Jahren hätte man von ihm rockige, modern arrangierte Song-Kost erwartet. Doch weit gefehlt. Luke Grimes gräbt bei der Setlist gemeinsam mit Dave Cobb an den Wurzeln des Country- und Folk-Sounds. Zum Vorschein kommen klassische Country-Motive, Retro-Feeling, bewährte Sänger-Songschreiber-Tugenden und unaufgeregte, meist im akustischen Outfit angelegte Arrangements. Die Hauptrollen spielen deshalb auch konsequenterweise eine Akustik-Gitarre und Luke Grimes sensible Stimme. Eine Stimme, die kau gut zu aufgedrehten Country-Happy-Klängen passt, die aber perfekt für melancholische, nachdenkliche und düstere Momente geeignet ist.

Das wird schon im Opener "Burn" deutlich. Den luftig arrangierten, mit klassischen Country-Harmonien ausgestatteten Track hat er gemeinsam mit Randy Montana und Josh Thompson geschrieben. Schon in diesem drei Minuten und 20 Sekunden wird deutlich, dass hier ein Hollywood-Star nicht mal nur so zum Spaß ein Album aufnimmt. Nein, man spürt die Ernsthaftigkeit, das Anliegen und den Anspruch, bequeme Mainstream-Pfade zu umgehen - um sich künstlerisch zu verwirklichen. Nach diesem vollauf gelungenen Einstieg serviert der auch durch "Fifty Shades of Grey" bekannt gewordenen Schauspieler mit "Playing on the Tracks" einen astreinen Folk-Song. Unspektakulär, unaufgeregt, aber hochgradig solide. Noch stärker fällt das anschließende "Hold On" aus, die erste Ballade der Setlist. Und einer der wenigen Tracks, bei denen Luke Grimes seine Songschreiber-Finger nicht mit im Spiel hatte (Foy Vance und Ilsey Juber schrieben den Titel).

Luke Grimes: A Country-Star is born

Natürlich hat der Hollywood-Star auch eine härtere Gangart drauf. Das beweist er beispielsweise in dem temperamentvollen, entfernt an die frühen Stones erinnernden "Black Powder", das er unter anderem mit Dave Cobb schrieb. Toller Song! So hochkarätig geht es weiter: "Ghost of Who We Were" ist eine Gänsehautballade, "Oh Ohio" schlägt so introvertierte wie großartige Folk-Töne an und die im Drei-Viertel-Takt gehaltenen Country- und Folk-Songs "God and a Girl" und "What Angels Do" würden in ihrer betörend schönen Machart selbst einem Songschreiber-Fürsten wie John Prine zur Ehre gereichen.

In ruhigen Country- und Folk-Gewässern schippert Luke Grimes bis zum Ende des Albums. Lediglich "Wait for the Rain to Die Down" lässt mit hemdsärmeligen Country-Rock-Tönen und "Ain't Dead Yet" mit einer Spur poppigen Frohsinn aufhorchen. Mit der erstklassigen Interpretation des schonungslosen Hayes Carll-Songs "Worst of Me" beendet Luke Grimes sein Debüt-Album. Zwei Daumen hoch!

Fazit: "Yellowstone"-Star Luke Grimes wechselt das Fach - und überzeugt mit seinem gleichnamigen Debüt-Album auf ganzer Linie: solide Country- und Folk-Kost, von Dave Cobb meisterhaft produziert.

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Author: Kerri Lueilwitz

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