Chengdu J-20 „Mighty Dragon“: Chinas Superfighter soll Drohnenschwärme anführen (2024)

Die Idee ist nicht neu, und sie stammt auch keineswegs aus China: Auf dem Schlachtfeld der Zukunft wird das interaktive Zusammenspiel bemannter und unbemannter Luftfahrzeuge eine gewichtige Rolle spielen. Angeführt von modernen Kampfjets, sollen Drohnen als sogenannte "loyale Flügelmänner" den Aktionsradius und die Feuerkraft der konventionellen Flugzeuge erhöhen, selbständig Ziele angreifen sowie Aufklärungsmissionen hinter den feindlichen Linien absolvieren. Sowohl die USA als auch Russland arbeiten bereits seit Jahren an derartigen Projekten. FCAS, das angedachte europäische Kampfflugzeug der sechsten Generation, soll ebenfalls Drohnenschwärme kommandieren. Das aber ist noch auf einige Jahre hinaus Zukunftsmusik.

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Internet China (via Twitter/Andreas Rupprecht)

Im Herbst 2021 tauchte erstmals eine zweisitzige Variante der J-20 auf. Inzwischen fliegen mindestens zwei Exemplare dieser J-20S genannten Version.

Chinas Top-Fighter

Derweil will man in China nicht hintanstehen und arbeitet seinerseits an eigenen "loyal wingman"-Konzepten. In deren Zentrum steht der chinesische Superfighter Chengdu J-20 "Mighty Dragon", der 2011 erstmals flog und seit März 2017 bei der Luftwaffe der Volksbefreiungsarmee im Einsatz steht. Als erstes Kampfflugzeug der fünften Generation existiert die J-20 seit Herbst 2021 nicht nur als Einsitzer, sondern auch in einer zweisitzigen Variante. Und diese Tandemversion, so hört man nun aus China erstmals von offizieller Stelle, soll künftig als fliegender Drohnenschwarm-Kommandostand herhalten. Entsprechend äußerte sich J-20-Chefdesigner Yang Wei vor Kurzem im chinesischen Militärmagazin "Ordnance Industry Science Technology", aus dem die "South China Morning Post" zitiert. Demnach erklärte Wei, der Zweck einer zweisitzigen J-20 bestehe nicht bloß darin, sie einfach als Trainer zu nutzen. "Ihre Hauptaufgabe es ziemlich sicher sein, sich mit Drohnen zu vernetzen."

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J-20 als Drohnen-Mutterschiff

Als bemanntes Flugzeug werde die J-20 in der Lage sein, einen Drohnenschwarm zu kommandieren, heißt es in dem Artikel weiter. Unbemannte Luftfahrzeuge würden den J-20-Piloten "als ‚Augen und Ohren‘ dienen, um das Situationsbewusstsein erheblich zu erweitern und die Fähigkeit bemannter Flugzeuge zu verbessern, feindliche Ziele auszuspionieren und zu erkennen." Der im Verbund mit Drohnen agierende Stealth Fighter-Doppelsitzer könne "koordinierte Aufklärungs-, koordinierte Angriffs- und koordinierte Kommandoeinsätze" absolvieren. Da die J-20 selbst nur vier bis sechs Luft-Boden-Waffen mitführen könne, wäre ein Schwarm von Kampfdrohnen, von denen jede "zwischen vier und zehn präzisionsgelenkte Waffen" trage, ein beachtlicher Multiplikator, was die Kampfkraft angeht. Allerdings wirft der Artikel auch ein, dass China gemeinsame "Kampfstrategien mit bemannten Flugzeugen und unbemannten Drohnen" erst noch "entwickeln und skalieren" müsse. Ob dabei das System Feihong FH-97 eine Rolle spielt, das im September 2021 offiziell vorgestellt wurde und auffällige Ähnlichkeit mit der US-Drohne Kratos zeigt, ist unklar – läge aber nahe.

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Drohnenkontrolle vom zweiten Sitz aus

Dass China bei seinem "loyal wingman"-Projekt auf ein zweisitziges Flugzeug setzt, ist indes wenig überraschend, sondern war von Beobachtern bereits erwartet worden. So zitierte die Zeitung Eurasian Times bereits im Oktober 2021, anlässlich des ersten Auftritts der Tandem-J-20, einen chinesischen Analysten: "Die zweisitzige Variante der J-20 könnte für die elektronische Kriegsführung, das Kommando über Wingman-Drohnen oder Bombardierungen verwendet werden." Ein zweiter Mann im co*ckpit brächte im Einsatz eine enorme Entlastung für den Piloten, dessen Auffassungsgabe angesichts der Fülle zu verarbeitender Sensordaten, die ein modernes co*ckpit liefere, an seine Grenzen käme.

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Patrick Zwerger

Redakteur

Hat schon als Knirps so oft es ging am Airport Kerosin geschnüffelt und die Nase durch den Flughafenzaun gedrückt. Seitdem nie ganz losgekommen von der Fliegerei - trotzdem nicht im co*ckpit gelandet, sondern beim Journalismus. Dass aus dieser Kombination am Ende ein ernsthafter Beruf herausspringt, hätte er aber auch nicht gedacht.

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